Warum mein Brot nichts geworden ist (oder: vom Stress in der Vorweihnachtszeit)
Mann, diese Vorweihnachtszeit hat es in sich. Geht es dir auch so? Bei mir geht es gerade richtig rund. In meinem Angestellten-Beruf ist sehr viel zu tun, viele Projekte, das Budget, so viele Termine sollen sich im heurigen Jahr noch ausgehen. Und bei Einssein erhält das Programm fürs nächste Halbjahr seinen letzten Schliff. Wunderschön 🤩 Ich bin sehr motiviert und habe eine riesige Freude damit (und ich hoffe, ihr auch - hier kannst du schon einmal einen Blick reinwerfen: Einssein Frühjahr 2025) Als One-Woman-Show bedeutet das auch, den Folder zu gestalten, zu vervielfältigen und zu verteilen, die neuen Termine in die Homepage einzupflegen und und und. Nachdem nicht nur mein Terminkalender voll ist, sondern auch der meiner Tochter (wobei natürlich schön ist, dass sie Hobbies hat und pflegt), sind die Tage … na ja, um ehrlich zu sein: richtig stressig. Auch wenn das meiste davon richtig Spaß macht. Und perfekt soll es am besten ja auch noch sein 😊 (Das ist ein ganz spannendes Thema, was uns innerlich antreibt, welche Glaubenssätze und „Stressverstärker“ hier am Werk sind. Bei meinem Workshop „Nur im Stress – oder schon am Weg ins Burnout?“ werden wir diesen Aspekt jedenfalls beleuchten – Infos gibt’s hier.)
Wir haben alle unsere Strategien, wie wir solche stressigen Zeiten bewältigen und es gibt auch vieles, das man tun kann (ganz viel Inputs dazu erhältst du auch bei meinem Workshop „Stärke deine Resilienz!“ – Infos gibt’s in meinem Folder, den du hier abrufen kannst, und bald auf meiner Website 😉) Und trotzdem falle auch ich hin und wieder in altbekannte Muster zurück, von denen ich eigentlich dachte, sie schon abgelegt zu haben. Das ist ganz natürlich, wie reflektiert, weitergebildet und erfahren man sich auch fühlt. Das gehört zum Leben dazu.
Was ist dein altes Muster, das ungefragt das Steuer übernimmt, wenn es bei dir rund geht?
Meines heißt: Mach möglichst viel gleichzeitig, damit du noch mehr in deinem Alltag unterbringst!
Meinst du, das klappt? Ich kann dir sagen: nein, nicht wirklich. Eine Zeit lang schon und damit bestätigt sich mein Muster – meine Strategie praktisch selbst: Wer im Stehen frühstückt und nebenbei den Geschirrspüler ausräumt, während er die Schuljause herrichtet, ist schneller mit allem fertig. Das ist auch noch einigermaßen hinzukriegen. Wer neben dem Zähneputzen die frische Wäsche einräumt, der kann Pech haben und die frische Wäsche nocheinmal waschen müssen, weil sie weiße Zahnpastaspritzer aufweist. Dann ist nichts schneller gegangen, im Gegenteil.
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Ich bin also vorgestern Abend nach einem langen Tag noch durch die Küche getobt, habe einiges für unsere „Weihnachtswichtel-Werkstatt“ am BIOhof Schlager vorbereitet, nebenbei geputzt und abgewaschen (weil der Geschirrspüler leider kaputt ist) und den Brotteig vorbereitet. Wirklich gutes Brot, mit glutenfreiem Sauerteig, Bio-Vollkorn-Mehlen, Saaten… Und es musste schnell gehen, weil ich danach noch einmal weg musste. Mein Brotteig geht dann über Nacht und gestern Früh hab ich es dann gebacken. Das Brot roch herrlich, kam wunderschön aus dem Ofen, richtig flaumig. Ich war zufrieden 😊 Bis ich gekostet hatte. Ich habe das Salz vergessen. Wie konnte das passieren! So ein Blödsinn! Das ganze Brot hinüber!
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Natürlich esse ich es trotzdem. Aber bei jedem Bissen werde ich daran erinnert: diese blöde alte Strategie, in stressigen Zeiten alles gleichzeitig machen zu wollen funktioniert nicht! Und eigentlich weiß ich das auch. Dieser sanfte Wink mit dem Zaunpfahl bei jedem Bissen Brot ist wertvoll – so wertvoll wie Salz – um mich zu einem sinnvolleren Stressmanagement zu lenken.
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Wenn es dir auch so geht, wenn du auch versuchst, einfach noch mehr in einen Tag hineinzupacken, damit sich „alles ausgeht“, habe ich eine kleine Übung für dich, die dir vielleicht hilft: Wenn wir unseren Tag planen, tendieren wir häufig dazu, zuerst alle Aufgaben und Verpflichtungen auf unsere geistige (oder echte) Liste zu schreiben, die es zu tun gilt. Und wenn dann noch etwas Zeit übrigbleibt (was normalerweise nicht passiert), dann kommen die Dinge dran, die uns stärken, uns Energie zurückgeben, unsere Akkus auffüllen.
Mach es heute einfach umgekehrt: schreib als erstes eine Tätigkeit auf deinen Tagesplan, die dein Energielevel stärkt. Du wirst sehen, alles andere findet trotzdem seinen Platz, denn mit etwas mehr Energie gehen einem die Aufgaben leichter von der Hand. Und wenn nicht: schon mal überlegt, was passiert, wenn du heute einmal eine Aufgabe nicht erfüllen kannst? Richtig: NICHTS.
Alles Liebe, deine Claudia
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